Homo Medialis – die Geschichte der Medien

Homo wer?

Alle sprechen von Medien. Aber sind das nur Smartphones, Tablets, Fernsehen und Computer?

Was steckt denn so Geheimnisvolles dahinter und wann hat das alles angefangen?

Komm‘ mit auf unsere kleine Zeitreise und entdecke das Geheimnis und die Geschichte der Medien selbst!

Zeitreise

Hier beginnt unsere Zeitreise.

Klicke einfach auf die verschiedenen Zeitabschnitte, um mehr zur Mediengeschichte zu erfahren. Wir haben eine hoffentlich interessante Auswahl an Stationen getroffen, denn die gesamte Mediengeschichte ist sehr umfangreich.

Unser Forscherteam konnte Zeitreisereporter losschicken, die interessante Menschen getroffen haben und befragen konnten.

Werde selbst aktiv!

Wir haben für dich einige Experimente, Bastelanleitungen und Rezepte verlinkt, die du dir herunterladen und selbst ausprobieren kannst. Du erkennst es an diesem Zeichen und an dieser Schriftfarbe:

Viel Spaß!

Wer ist dieser Homo Medialis?

Vielleicht hast du schonmal etwas von einem Homo sapiens gehört? Das ist lateinisch und bedeutet kluger, wissender und vernünftiger Mensch. Und das sind wir heutigen Menschen auf der ganzen Welt.

Der Mensch hat eine lange Entwicklung und verschiedene Stationen durchgemacht. Zeitweise lebten sogar verschiedene Arten von Frühmenschen nebeneinander, so zum Beispiel der Neandertaler und der Homo sapiens.

Der Homo sapiens gilt als Erfinder von Kunst (siehe im nächsten Abschnitt Höhlenmalerei) und Handel.

Kunst sind Bilder, Skulpturen, später dann auch geschriebene Texte und heute auch Filme und vieles mehr. Alle vermitteln eine Botschaft oder eine Art von Information. Sie sind also ein Medium, das diese Botschaft und Information sozusagen trägt. Und so könnte man auch sagen, dass es in der Geschichte der Menschen immer schon eine enge Verbindung zu Medien gab. Also war der Mensch von Anfang an auch ein Homo medialis. Und diese Verbindung erforschen wir selbst ein wenig.

Klicke dich in unser Forscherzentrum und höre, was die ForscherInnen dazu sagen

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Steinzeit – Graffiti der Urzeit

Höhlenmalerei – die Anfänge der Zeichnung und erste Kunstwerke

Sie sind tausende von Jahren alt (teilweise über 45.000 Jahre) und faszinieren bis heute.
Die Steinzeitmenschen haben das an den Höhlenwänden festgehalten, was sie täglich gesehen haben, nämlich verschiedene Tiere. Eine super gute Beobachtung ist dabei der Schlüssel, dass die Zeichnungen so gelungen sind. Es sind zwar einfache farbige Strichzeichnungen, aber sie zeigen deutlich, wie genau die Menschen hingeschaut haben. Gute Beispiele sind die Rückenlinien eines Wisents (europäische Bisons), die getroffene Kopfform der Raubkatzen und Bären oder die Proportionen (gemeint sind die Größenverhältnisse beim Körperbau) eines Wollnashorns. Sie entsprechen exakt den echten Vorbildern.

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Kohlezeichnung Josh Hujer, Klasse 3

Zeichenkohle

Wie man Zeichenkohle selbst herstellen kann und wie man damit zeichnet, zeigt unsere Lehrerin Kerstin hier in einem Video:

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Die erste Animation in der Menschheitsgeschichte

Und hier gibt es die Bastelanleitung für ein Thaumatrop (Wechselscheibe) – eine urzeitliche Animation. Du kannst es mit einfachen Mitteln selbst ausprobieren. Wenn Du möchtest, dann schicke uns dein Ergebnis entweder als kleines Video oder als Bild.

Mittelalter – Zeit der ersten Superstars

Wann, wo, wie?

Das Mittelalter ist ein Zeitabschnitt in der Geschichte der Menschheit, der rund 1000 Jahre angedauert hat. Es begann ungefähr im Jahr 500 nach Christi Geburt und ging bis etwa 1500 nach Christi Geburt.

Das Mittelalter haben Historiker (das sind Wissenschaftler, die sich mit der Geschichte beschäftigen) in drei Abschnitte unterteilt:

Viele denken bei Mittelalter zunächst mal an Burgen, Ritter und Könige. Aber in dieser Zeit ist ganz schön viel passiert und erfunden worden.

Papier – das erste Massenmedium aus Lumpen und Hadern

Papier ist heute nicht mehr wegzudenken. Ob als Bücher, in denen spannende Geschichten stehen oder Wissen festgehalten wird. Ob als Zeitungen, die uns Nachrichten mitteilen. Es ist als Verpackung oder zur Hygiene verwendbar und in Form von Geldscheinen hat es einen besonderen Wert.

Das Papier wurde in China im 8. Jahrhundert erfunden und gelangte im 12. Jahrhundert durch die Araber nach Spanien. Doch war man in Europa zuerst mal sehr skeptisch diesem neuen Material gegenüber. In Deutschland gab es die erste Papiermühle in Nürnberg – die Hadernmühle Stromers.

Hadernmühle Stromers, Nürnberg um 1493

Um Papier herstellen zu können, hat man alte Lumpen und verschlissene Kleidung (Hadern genannt) aus Leinen, Hanf oder Baumwolle gesammelt. Das war schon damals Recycling. Dann wurde dieser Rohstoff zunächst eingeweicht und anschließend in der Mühle zu kleinen Fasern zerstampft. Und so konnte man einen Faserbrei (die Pulpe) ansetzen, um mit einem Schöpfsieb aus der Bütte (das ist ein großer Holzbottich, in dem der Faserbrei war) Blatt für Blatt Papier zu schöpfen.

selbstgeschöpftes Papier

Aber erst mit der Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg 1450 und durch die Übersetzung der Bibel von Martin Luther ins Deutsche stieg die Nachfrage nach Papier. Das war der Anfang, dass Papier sich zum ersten Massenmedium entwickelte.

Anleitung zum Papier selber machen (samt Schöpfrahmen bauen)

Bewegliche Lettern – Gutenbergs geniale Idee

Im Schwarzwald nennt man einen klugen und cleveren Menschen ein „Käpsele“. Und das war dieser Johannes Gutenberg ganz sicher! Er war ein Goldschmied und kam auf die Idee, zunächst einzelne Buchstaben in Holz zu schneiden. Heute spricht man immer noch von einem Schriftschnitt bei den Experten. Wenig später hat er sie dann aus Metall gefertigt. Diese beweglichen Lettern (letter ist das lateinische Wort für Buchstabe) konnte man frei kombinieren, also Wörter, Sätze und ganze Seiten daraus setzen. Und schon war es super einfach, Bücher in größeren Auflagen zu drucken.

bewegliche Lettern

Vom Harnisch zur RadierungAlbrecht Dürer experimentiert mit einer neuen Drucktechnik für Bilder

Ein Harnisch ist der Teil einer Ritterrüstung, der den Oberkörper schützt. Damit sind wir jetzt doch bei den Rittern. Allerdings geht es vielmehr um die sogenannten Plattner und Waffenätzer, die diese Rüstungen hergestellt haben. Kolman Helmschmid und vor allem Daniel Hopfer waren die bekanntesten unter ihnen. Sie haben kunstvolle Verzierungen und Bilder in die Harnische und Helme der Ritterrüstungen eingearbeitet. Genauer gesagt haben sie mit Hilfe von Säuren diese Dekorationen in das Metall hineingeätzt. Daniel Hopfer kam um das Jahr 1490 dann auch auf die Idee, von diesen geätzten Metallplatten Abzüge auf Papier zu machen. Das war die Geburtststunde der Radierung. Der Begriff Radierung hat nichts mit einem Radiergummi zu tun. Das ist aus dem Lateinischen und bedeutet: kratzen, wegnehmen, entfernen.

Vergrößerter Ausschnitt von einem Harnisch von Kolman Helmschmid, © Metropolitan Museum of Art

Albrecht Dürer (1471‒1528), ein bekannter Maler und Grafiker in dieser Zeit, war fasziniert von dieser neuen Technik, experimentierte damit und schuf eine ganze Reihe von Radierungen.

„Christus am Ölberg“, von Albrecht Dürer, 1515, links die Druckplatte, rechts der Druck auf Papier (© Staatsbibliothek Bamberg)

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Die Technik der Radierung ist bis heute in der Kunst erhalten geblieben. Eine Druckplatte dafür herzustellen, ist ziemlich einfach, denn heute kann man auch Kunststoff verwenden, in den mit einer Radiernadel aus Stahl ein Bild geritzt wird. Zum Drucken ist allerdings eine Tiefdruckpresse erforderlich. Vielleicht hast du an deiner Schule die Möglichkeit, eine Radierung zu machen oder vielleicht gibt es eine Kunstschule oder Künstlergruppe in deiner Nähe, die das anbieten. Es lohnt sich in jedem Fall, dass du dich umhörst und umschaust.

Mit einem Fineliner kannst du die Zeichentechnik für eine sogenannte Kaltnadelradierung nachempfinden. Diese heißt so, weil keine Säure zum Ätzen einsetzt wird, sondern einfach nur mit einer Nadel in die Druckplatte geritzt wird.

Klicke hier, um dir eine Zeichenübung herunterzuladen!

Farben – alles so schön bunt hier

Und wieder sind es die Höhlenmalereien, die zeigen, dass Menschen bereits vor 30.000 Jahren mit Farbe gearbeitet haben. Dabei verwendeten sie fein gemahlene Erde und Mineralien, die sie mit Pflanzensäften oder tierischem Fett vermischten. Im Laufe der Jahrhunderte haben die Menschen immer mehr natürliche Farbstoffe entdeckt, die sie aus Pflanzen, Mineralien oder Tieren gewonnen haben.
Die Herstellung von Farben war meist wahnsinnig aufwendig und zeitintensiv. Konnte eine Farbe nur mühsam gewonnen werden und war dadurch extrem teuer, konnten es sich auch nur sehr wohlhabende Leute leisten. Das hat die Kulturgeschichte der Menschheit eine lange Zeit geprägt.

Und mit der Farbe begann die Globalisierung, denn es entstanden neue Handelsrouten.

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Farbpigmente selbst herstellen und damit malen

Vincent Van Gogh – ein Revolutionär der Farben

Wir machen einen kleinen Zeitsprung zu einem holländischen Künstler. Sein Name ist Vincent van Gogh. Heute ist er sozusagen ein Superstar. Seine Bilder wurden erst nach seinem Tod bekannt und berühmt und werden heute zu Preisen in Millionenhöhe verkauft. Er selbst hatte kaum Geld. Sein Bruder Theo unterstützte ihn.
Er malte nur in den letzten zehn Jahren seines Lebens und schuf in dieser Zeit etwa 900 Gemälde und 1000 Zeichnungen.

Die Art, wie er mit Farben malte und sein Pinselstrich waren völlig neu. Die meisten Menschen sprechen eine Sprache – van Gogh sprach in Farben. Farben waren für Vincent der Ausdruck des Lebens und seiner Seele. Damit konnten die Leute damals oft nichts anfangen und waren irritiert. Sie reagierten mit Ablehnung.
Auf der anderen Seite gab es Künstler, die diese neue Art zu malen sehr interessant und faszinierend fanden. Für sie war Van Gogh ein Vorbild.

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„Loving Vincent“

Dies ist ein animierter Kriminalfilm zu seinem Leben. Seine Werke erwachen zum Leben und durch einen Brief wird versucht herauszufinden, warum er so jung starb. Eine sehr aufwändige Produktion, bei der die Filmszenen mit realen Schauspielern vor dem sog. Greenscreen gedreht wurden und dann in 65.000 Ölgemälden nachgemalt und animiert wurden.

Hier ist die Internetseite zu diesem Film (zwar nur in englischer Sprache, aber du gewinnst einen guten Eindruck): Loving Vincent

Den Film kann man in deutscher Sprache beispielsweise über diesen Link streamen: >> hier klicken

Mache das Sternennacht-Experiment!

Schaue zunächst etwa 30 Sekunden in die Mitte des drehenden Musters und anschließend auf das Gemälde „Sternennacht“ von Van Gogh.

Sternennächte

Wir haben selbst Sternennächte gemalt und dabei versucht, genauso experimentierfreudig mit der Farbe umzugehen wie Vincent Van Gogh.

Versuche es doch auch! Du benötigst Leinwandkarton oder eine dicke Pappe, Acrylfarben (nur weiß, gelb, blau, rot) und Pinsel. Skizziere nur grob die Szene und beginne mit den hellen Farben und arbeite dich zu den dunklen Farben durch, ohne dass du den Pinseln auswäschst.

Hier sind die Werke der GrundschülerInnen aus Tennenbronn:

Fotografie – Medium der Erinnerung

Wie es gelang, ein Lichtbild dauerhaft festzuhalten

Die Entwicklung der Fotografie war ein sehr langer Prozess, der bis ins 4. Jahrhundert vor Christus zurückreicht.

Vermutlich hat damals der griechische Universalgelehrte Aristoteles an der Camera Obscura (das bedeutet übersetzt „dunkle Kammer“), dem Prototypen einer Kamera, getüftelt.

Das war nichts anderes als ein abgedunkelter Raum mit einem kleinen Loch in der Wand. Das dadurch einfallende Licht sorgte für eine auf dem Kopf stehende und spiegelverkehrte Projektion der Außenwelt auf die gegenüberliegende Wand.

Die ersten Zeichnungen der Camera obscura fand man in Leonardo da Vincis Unterlagen. Er verglich sie mit dem menschlichen Auge.

Und so ist das Prinzip der Camera Obscura, die wir auch Lochkamera nennen:

Eine vergessene Bierdose und 8 Jahre Belichtungszeit

Das ist die witzige Geschichte einer besonderen Lochkamera, die ein bemerkenswertes Bild von Sonnenspuren festhielt:
Eine Kunst-Studentin namens Regina Valkenborgh begann im Jahr 2012 an der Universität von Hertfordshire (in England) ein Projekt: Sie wollte ein Foto ohne moderne Kamera-Technologie machen, sondern mit einfachsten Mitteln.

Dafür nahm sie eine Bierdose, legte Photopapier ein, stach ein winziges Loch hinein und benutzte sie als eine Art Camera Obscura, also eine Lochkamera. Sie positionierte sie auf dem Teleskop des Observatoriums der Uni. Valkenborgh schloss ihr Studium ab und die Bierdose geriet komplett in Vergessenheit.

Der technische Leiter David Campbell entdeckte zufällig die Bierdosen-Lochkamera im September 2020 und entwickelte das Foto. Es zeigt die Sonne, wie sie 2953-mal – das entspricht acht Jahren und einem Monat – den Himmel überquert.

© Credit: University of Hertfordshire

Eine Lochkamera kannst du dir ganz einfach selbst bauen!

>> Bastelanleitung Lochkamera

Das erste Foto der Welt!

Johann Zahn hat im 17. Jahrhundert die Camera Obscura zu einer tragbaren Box weiterentwickelt. Jetzt fehlte nur noch der letzte Schritt zur Fotografie: Das Bild, das hier durch Projektion enstand, festzuhalten. Also auf irgendeinem Trägermaterial mitnehmen zu können.

Der Franzose Joseph Nicéphore Niepce experimentierte mit Silbersalzen. Diese färbten sich schwarz, sobald sie mit Licht in Kontakt kommt. Aber die Bilder verblassten kurz nach der Aufnahme.

1826 schaffte er es endlich doch noch, das erste haltbare Bild aufzunehmen. Fast 9 Stunden hatte er für die Aufnahme eine mit Asphalt bestrichene Metallplatte belichtet. Das ist für uns heute unvorstellbar, eine so lange Belichtungszeit für ein Foto einplanen zu müssen.

Das erste Foto der Welt | Blick aus dem Fenster von Joseph Nicéphore Niepce | knapp 9 Stunden Belichtungszeit

Wenn der Zufall hilft…

Louis Daguerre, der Theatermaler war, setzte die Arbeit von Niepce fort. Beide haben zusammen versucht, die Belichtungszeit deutlich zu verkürzen. Leider starb Niepce.

Daguerre musste eine Aufnahme aufgrund des Wetters abbrechen und verstaute die zu kurz belichtete Fotoplatte in seinem Chemikalienschrank. Etwas später war auf unerklärlicherweise trotzdem ein Bild auf ihr zu erkennen. Er entdeckte durch Zufall, dass es an ein paar wenigen Tropfen Quecksilber lag, die er wohl aus Versehen verschüttet hatte. Das war die Lösung, dass die Belichtungszeiten von ursprünglich 9 Stunden jetzt nur noch ca. 45 Sekunden dauerten.

Die erste Kopie

In England entwickelte der Naturwissenschaftler und Astronom John Herschel fast zeitgleich ebenfalls ein Verfahren, um Lichtbilder festzuhalten. Er setzte bestimmte Eisensalze ein, die bei Lichteinstrahlung reagierten. Hielt man sie unter fließendes Wasser, dann verfärbten sie sich zu einem kräftigen Blau. Er nannte das Verfahren Cyanotypie. Es ist ein sogenanntes Kontaktbelichtungsverfahren, denn die Gegenstände wurden direkt auf das mit der Eisensalzlösung bestrichene Material gelegt. Das war das erste Kopierverfahren und wurde auch dafür genutzt, um Konstruktionspläne von Maschinen oder Architektenpläne zu kopieren oder besser gesagt, eine Blaupause zu erstellen.

Botanische Cyanotypie | Romina Pfaff, Klasse 3

Anna Atkins war die Tochter eines Freundes von John Herschel und eine Botanikerin (Pflanzenkundlerin) und Illustratorin. Sie war eine moderne Frau, war absolut begeistert von dieser Technik und hat das erste Fotobuch veröffentlicht.

Hier erfährst du mehr:

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Die Cyanotypie-Eisensalzlösung kannst du dir selbst herstellen. Hierbei benötigst du allerdings eine erwachsene Person, die dir hilft.

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Du drückst den Knopf – wir machen den Rest!

Werbeslogan der Firma Kodak

Nachdem klar war, welche chemischen Prozesse notwendig waren und gut funktionierten, um ein Bild aus Licht festzuhalten, ging die Entwicklung der Fotografie zügig voran.

Es wurde Filmmaterial – genauer gesagt Rollfilme, die sich gut lagern ließen – entwickelt, die Kameras wurden deutlich kleiner und damit handlicher. Die Firma Leica (Leitz Camera) in Wetzlar erfand die erste Kleinbildkamera.

Eine erste Farbfotografie gelang zwar schon 1861, aber erst in den 1950er Jahren wurde sie für die breite Masse der fotobegeisterten Leute verfügbar.

Anfang der 1970er Jahre kündigt sich der nächste Wendepunkt an: statt Filme, die belichtet wurden, setzte die Firma Fairchild Imaging den ersten CCD Sensor ein. Ganze 0,01 Megapixel (100×100 Pixel) hatte dieser Sensor. Heute haben bereits die Kameras in Smartphones 64 Megapixel und Fotografie ist durchweg digital geworden.

Film – die Bilder lernen laufen

Ein galoppierendes Pferd und wie die Bilder dadurch laufen lernten

Knapp 50 Jahre nachdem die erste Fotografie gelungen war, kam es durch den Briten Eadweard Muybridge zu einer Bilderserie von 12 Bildern, die die Bewegungsphasen eines galoppierenden Pferdes zeigten. Er hatte den Auftrag bekommen, durch die Fotografie nachzuweisen, dass ein Pferd für einen kurzen Moment alle vier Hufen gleichzeitig in der Luft hatte. Dazu baute er zwölf gleiche Kameras vor einer hellen Wand in einer Reihe auf. Zum Auslösen spannte er Schnüre, die vom vorbeigaloppierenden Pferd durchgerissen wurden und so eine nach der anderen Kamera eine Aufnahme machte.

Und tatsächlich war auf einem Bild das Pferd mit allen vier Hufen gleichzeitig in der Luft.

Muybridge experimentierte mit seinen Bildern, in dem er sie in einem Kreis anordnete und schnell drehte und eine Illusion einer flüssigen Bewegung entstand.

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Baue dir ein Fantascope und erlebe so die Anfänge der bewegten Bilder selbst.

>> Bastelanleitung Fantascope

Eine Kamera mit 16 Objektiven

Der Franzose Louis Le Prince war fasziniert von den Aufnahmen Eadweard Muybridges und wollte die Idee mit den bewegten Bildern weiter ausbauen und erfand eine Kamera mit 16 Objektiven.

Nachbau dieser Kamera. Mehr Bilder findest du auf: http://www.theracetocinema.com/cameras/

Mit dieser Kamera filmte er 1888 die Familie Whitley im heimischen Garten in Roundhay. Das war der erste Film der Geschichte! Er dauerte nur 2 Sekunden.

1888

Lotte Reiniger – Filmpionierin bringt den ersten Animationsfilm in die Kinos

Jeder kennt Walt Disney und seine Figur „Mickey Mouse“ und auch seine frühen Zeichentrickfilme wie „Schneewittchen“ Er gilt als ein Pionier des Trickfilms. Die Walt Disney Company ist in den fast 100 Jahren seit ihrer Gründung ein Weltkonzern geworden, der nicht nur Filme produziert, sondern auch Streaming-Kanäle, Fernsehsender, Themenparks betreibt, eigene Produkte auf den Markt bringt und auch als Verlag Bücher und anderes veröffentlicht.

BFI National Archive

Kaum einer kennt Lotte Reiniger, die nur zwei Jahre älter als Walt Disney war und zur gleichen Zeit sich mit der Technik von Animation und Trickfilm beschäftigte. Schon als Kind war sie Anfang des 20. Jahrhunderts vom Kino, das damals ganz neu aufkam, begeistert und fasziniert. Es war die Zeit von Stummfilmen. Oft wurde die Filmmusik live im Kino gespielt. Zwischen den einzelnen Filmsequenzen wurden Erzähltexte eingeblendet. Von Anfang an haben die ersten Filmemacher in dieser Zeit mit Tricks und Spezialeffekten experimentiert. Aus heutiger Sicht muss man vielleicht etwas schmunzeln, aber es war eine besondere Leistung und weckte in Lotte Reiniger als 16-Jährige den Wunsch, selbst Trickfilme zu machen.

Lotte Reiniger besaß eine unglaubliche Begabung und Fingerfertigkeit in der Kunst des Scherenschnitts. Vom Schattentheater wusste sie, dass sie die Figuren in Einzelteilen (Arme, Beine, Kopf, Rumpf, Hüfte, usw.) ausschneiden und durch Drähte verbinden musste, um sie bewegen zu können. Und mit einem Tricktisch, der von unten beleuchtet wurde, erfand sie so ihre atemberaubend schöne Technik der Silhouettenfilme.

Vor knapp 100 Jahren und 10 Jahre vor Walt Disney brachte Lotte Reiniger den ersten langen (über 60 min) Animationsfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ in die Kinos. Sie ist eine Pionierin in der Filmgeschichte!

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Drehe deinen eigenen Silhouettenfilm! Dazu brauchst Du gar nicht so viel und du wirst die Begeisterung selbst erleben.

Und hier ist ein Link zu einem Ausschnitt des Silhouettenfilms „Die Abenteuer des Prinzen Achmeds“:

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Im Stadtmuseum in Tübingen ist die weltweit größte Sammlung des Gesamtwerks von Lotte Reiniger zu sehen. Das ist auf alle Fälle ein Besuch wert!

>> zur Museumsseite

StopMotion – zu Besuch im Filmstudio der Medienwerkstatt

In der Grundschule in Tennenbronn gibt es seit 2015 eine Medienwerkstatt AG, in der schon viele verschiedene Filmprojekte entstanden sind. StopMotion ist die Technik, die immer wieder begeistert. Hier ein Blick hinter die Szenen:

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Das ist der aktuelle Film „Ich wünsche mir…“

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Der Film wurde 2022 mit dem Deutschen Menschenrechtsfilmpreis ausgezeichnet! >> auf das Reiterchen „Non Professional“ klicken!

Walt Disney

Walt Disney war zwar nicht der erste Zeichentrickfilmer, wohl aber einer derjenigen, die am bekanntesten damit geworden sind.

Er ist der Erfinder der lustigen Cartoonfiguren „Donald Duck“, „Goofy“ oder „Pluto“. Seine Idee war es, Tiere in Zeichentrickfilmen möglichst menschlich aussehen zu lassen. Diese Idee lachender oder sprechender Tiere fanden viele Investoren zu verrückt und gaben ihm kein Geld für seine Trickfilmprojekte. In Kalifornien fand Disney einen wagemutigen Geldgeber, der sich von seinen Ideen überzeugen ließ. „Oswald der lustige Hase“ war Walt Disneys erste größere Produktion, mit der er Erfolg hatte.

Er traf einen Trickfilmzeichner namens Ub Iwerk (sein Vater stammte aus Ostfriesland), der 1926 für Walt Disney eine Maus zeichnete, die weltberühmt wurde: Mickey Mouse

https://youtu.be/kCZPzHg0h80

Die einfachste Form eines Zeichentrickfilms ist das Daumenkino. Und das kannst du ganz einfach selbst machen. Alles, was du brauchst, sind ein paar Stifte und ein Blöckchen (z.B. Kellnerblöckchen oder Notizblöckche) und vielleicht auch noch eine Klammer (Binder Clips/Foldback Klammer).

Hier haben wir einige Beispiele der Schülerinnen und Schüler:

Dauemnkinos von Tennenbronner Schüler:innen der 3. und 4. Klasse

Animationsfilme heute

Natürlich haben technische Fortschritte in der Kamertechnik und ganz besonders die Erfindung des Computers auch ihren Weg in die Filmstudios gefunden. Die heutigen Animationsfilme umfassen sehr viele verschiedene Arbeitsschritte in der Produktion und Computer sind mitunter die wichtigsten Werkzeuge geworden.

Schaue hier ein wenig hinter die Kulissen:

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Medien heute – in 80 Millisekunden um die Welt

Die ganze Welt in der Hosentasche – oder wie die Technik die Welt verändert hat

Der französische Schriftsteller Jules Vernes veröffentlichte 1873 einen Roman namens „In 80 Tagen um die Welt“.

Worum geht es im Roman? Der englische Gentleman Phileas Fogg wettet mit anderen Mitgliedern eines englischen Herrenclubs (ein ziemlich eingebildeter Haufen) um 20.000 Pfund Sterling (das war die damalige englische Währung), dass es ihm gelingt, in 80 Tagen um die Welt zu reisen.

Das war zur damaligen Zeit eigentlich unmöglich, denn es gab noch keine Jumbos oder Hochgeschwindigkeitszüge. Fortbewegungsmittel waren Pferdekutschen, Dampfeisenbahnen und Dampfschiffe oder der Heißluftballon. Selbst das Telefon war noch nicht erfunden, d.h. es gab Vorläufer wie die Telegrafie.

Bildquelle: Museé Jules Vernes

Die Geschichte ist sehr spannend und lustig geschrieben und auf alle Fälle lesenswert. Sie zeigt vor allem eins: wie sehr sich unser Leben bis heute durch die Erfindung vieler technischer Geräte verändert hat.

Heute haben wir ein Smartphone in der Tasche, mit dem wir über Funk und Satelliten in Millisekunden rund um die Welt reisen. Also besser gesagt, Daten und Informationen reisen um die Welt. Dazu später (im nächsten Schuljahr 2022/23) noch mehr.

Mit einem Smartphone können wir heute auch Bilder und Filme machen. Einfach krass!

Die Fotografie und Filmkunst sind digital geworden. Wir haben Computer und Tablets, Kameras und einfache Programme zur Gestaltung. Das bietet unglaubliche Möglichkeiten und eröffnet unseren Ideen neue Welten.

Wir wollen hier im ersten Schritt eine interessante Idee vorstellen, was Du mit modernen technischen Geräten relativ einfach selbst ausprobieren kannst!

Lichtmalerei oder in 80 Sekunden zu tollen Bildern

Die Fotografie ist das Medium und die Kunst, mit Licht zu malen. Mit der digitalen Fotografie ist das heute sehr einfach.

Jakob Fichter, Klasse 3

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Werde selbst zum Lichtmaler/zur Lichtmalerin!

Du benötigst eine DSLR Kamera oder eine Kamera, bei der es möglich ist, die Belichtungszeit auf „B“ einzustellen, also beliebig lang oder zumindest 30 Sekunden lang.

Dann brauchst Du noch ein Stativ, eine Taschenlampe, einen Gegenstand mit blinkenden LEDs (gibt es bei verschiedenen kleinen Lampen oder Spielzeugen). Aufgenommen wird bei Dunkelheit, also entweder in einem abgedunkelten Raum oder abends bei Dunkelheit draußen.

Und schon kann es losgehen!

Am besten funktioniert es zu zweit oder in Gruppen. Eine/r drückt den Auslöseknopf an der Kamera und die anderen bewegen die Lichtquellen vor der Kamera. Dadurch, dass die Belichtungszeit so lange ist, nimmt die Kamera diese Bewegung als Lichtspuren auf. Jedes Bild ist einzigartig und man kann sehr viel experimentieren.

Tipp: Du solltest die Bilder ein wenig nachbearbeiten mit einem Bildbearbeitungsprogramm. Schärfe beispielsweise die Kontraste, so werden die Lichtmalereien noch besser.

Das ist ein Beispiel, wie das bei einer Kamera aussehen könnte

Hier ein paar Lichtgemälde von den Tennenbronner Grundschülern aus der Klasse 3:

Jakob Fichter, Jana Kieninger, Sina Cortino, Jonas Breithaupt, Lucy Kuhlmey

Über uns

Das Abenteuer der Zeitreise begann als Vertretungsunterricht.

Wir haben uns auf eine Spurensuche begeben, wo die Anfänge der sog. ‚Medien‘ wohl zu suchen sind.

Über Medien werden Botschaften und Informationen weitergegeben. So gesehen ging es also schon in der Zeit der Steinzeitmenschen und mit der Höhlenmalerei los.

Wie haben sich die Werkzeuge, Techniken und Möglichkeiten und die Verbreitung im Laufe der Zeit bis heute verändert? Das zeigen wir hier auf dieser Internetseite.

Mittlerweile sind aus den SchülerInnen der Grundschule selbst kreative Medienmacher geworden, die Spaß am Experimentieren und Gestalten mit verschiedenen Medien haben.

Wir wollten die Medienzeitreise veröffentlichen und damit auch anderen Grundschulen zugänglich machen.

Die Schülerinnen und Schüler hatten die Idee, die einzelnen Stationen in den verschiedenen Zeiten und Epochen als Film zu drehen. Damit die Geschichte (im doppelten Sinne) funktioniert, wurden Zeitreisereporter von einem Forscherteam losgeschickt, die verschiedene Personen wie Künstler oder Erfinder interviewt haben.

Auch im kommenden Schuljahr (2022/2023) wird an der Zeitreise weiter gearbeitet und noch einige neue Stationen eingefügt.

Es lohnt sich, immer mal wieder vorbeizuschauen! Viel Spaß auf unserer Seite!

Galerie der Werke

Hier kannst du einige der Werke anschauen, die in diesem Schuljahr zu den verschiedenen Zeitstationen von den GrundschülerInnen geschaffen wurden.

Techniken: Kohle-/Pastellzeichnung, Federzeichnungen mit selbstgemachter Rote-Bete- und Kaffeetinte, Buchdruck (Holzlettern auf farbigem Fotokarton), Radierungen (Tiefdruckverfahren), Cyanotypien, Lichtmalerei, etc.

Kontakt

Ansprechpartnerin: Kerstin Heinlein

Willst du mehr wissen, hast du eine Frage oder willst du uns etwas mitteilen? Dann schreibe uns eine E-Mail.

medienkids@web.de

Ein Vertretungsprojekt an der Grundschule in Tennenbronn